Wir machen uns bekannt

In Vorbereitung auf die „DIGITAL HEALTH & FOOD REVOLUTION“ in Masakhane haben wir die Menschen in ihrem Zuhause besucht, mit Krankenschwestern gesprochen und Kindertagesstätten kennengelernt.

Masakhane ist ein kleines, lebendiges, ländliches Township. Kinder Spielen auf der Strasse, Hunde liegen faul in der Sonne, Hühner laufen herum, alles wirkt etwas verträumt. Besucht man die Familien in ihren Hütten und kommt mit ihnen ins Gespräch, wird schnell deutlich, dass die Idylle trügt. Die Menschen leben unter elenden Bedingungen und fühlen sich hilflos und von der Gesellschaft nicht wahrgenommen. 

Wir haben uns natürlich besonders für die Bereiche des Lebens interessiert, die für die gesunde Entwicklung der Kinder von Bedeutung sind. Viele Mütter machen sich große sorgen um die Gesundheit ihrer Kinder, sie würden gerne mehr erfahren, lernen, verstehen, aber es fehlt Ihnen ein Forum, ein Ansprechpartner. Wir waren überrascht, vor vielen der Hütten kleine, verwilderte Gemüse- und Kräutergärten zu finden. Der Wille die Kinder gesund zu ernähren ist da aber das Wissen, wie man einen Garten pflegen und fruchtbar erhalten kann fehlt. Der sandige Boden und der Wassermangel erfordern spezielle Kenntnisse.

Auf die Frage, ob sie ihre Smartphones oder Tablets die zum Teil vorhanden sind nutzen um gesundheitsrelevantes wissen einzuholen schauen sie uns groß an und sagen, wir können mit Facebook und What’s App umgehen aber wie man in Google etwas eingibt und die richtigen Seiten findet wissen wir nicht. Außerdem sind Datenbündel teuer und es gibt kein Angebot, welches offline genutzt werden kann.

Im Krankheitsfall können sie die „day clinic“ aufsuchen. Die dort arbeitenden Krankenschwestern stehen vor der großen Herausforderung die gesamte gesundheitliche Versorgung leisten zu müssen: Notfälle behandeln, Menschen mit chronischen Erkrankungen betreuen, all die Patienten anschauen, die mit banalen Infekten vor der Tür stehen und Hausbesuche durchführen. Eine Fülle an Aufgaben, die kaum zu bewältigen ist. Hinzu kommt, das eine ärztliche Unterstützung nur einmal in der Woche gewährleistet ist. „Da bleibt keine Zeit Aufklärungsarbeit zu leisten, die Menschen dort abzuholen wo sie stehen und die so notwendigen Gesundheitsprävention zu leisten. Wenn die Eltern nicht verstehen warum sie ihre Kinder impfen lassen sollen, kommen sie nicht zu den Terminen“ sagt die Leitende Krankenschwester. Gleichzeitig passiert es immer wieder, dass die Eltern mit Kindern zu ihnen kommen, die dann in der nächst gelegenen Klinik versterben, weil sie medizinische Hilfe einfach zu spät in Anspruch genommen haben.

Um die Versorgung der Kinder während der Arbeitszeiten der Eltern zu organisieren, gibt es einige kleine informelle Kindertagesstätten. Es fehlt dort an jeglicher Infrastruktur um eine sichere Betreuung zu gewährleisten. Unter einfachsten Verhältnissen hausen bis zu zehn Kinder in einer kleinen Hütte, es ist heiß, Milchfläschchen liegen herum und werden bei Bedarf von den Kindern aufgenommen und getrunken eine persönliche Zuordnung gibt es nicht. Man kann sich vorstellen, dass Magen-Darm-Infektionen an der Tagesordnung sind. Viele der Kinder haben Hautinfektionen, wir sehen viele Kinder mit fetalem Alkoholsyndrom, erfahren von Kinder mit HIV- und Tuberkulose Infektionen. Wir haben viele schöne Begegnungen gehabt, liebevolle Eltern kennengelernt und mit zahlreichen Kindern gelacht Schließlich haben wir uns verabschiedet mit dem Versprechen etwas zu bewegen. Wir kommen wieder und werden dort ansetzen wo wir die größten Potentiale sehen: Bildung für Gesundheit.