LEBENSLÄNGLICH GEZEICHNET
zu 100% vermeidbar
Fetales Alkohol Syndrom

Südafrika hat weltweit die höchste Rate an Menschen mit Fetalem Alkoholsyndrom. Aktuelle Zahlen sagen, dass eine von von vier Frauen regelmäßig große Mengen trinkt, aber auch schon geringe Mengen Alkohol können drastische Folgen haben. In den Townships Südafrikas ist das Elend groß, Armut, soziale Missstände und Gewalt lassen die Menschen zum Alkohol greifen, der Rausch macht das Leben etwas erträglicher


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Ein so unglaublich wichtiges Thema für jedes Einzelschicksal aber auch für die Gesellschaft darf natürlich auch bei unserem „pediatric training nich fehlen. Verzichtet die Mutter während der Schwangerschaft auf jeglichen Konsum von Alkohol, ist diese Erkrankung zu 100% vermeidbar.

Ich habe eine der wenigen SpezialistInnen auf diesem Gebiet im Gepäck:Frau Heike Wolter leitet gemeinsam mit Prof. Ludwig Spohr die Spezialsprechstunde FASD an der Universitätsklinik Charité in Berlin.

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Einen Nachmittag widmen wir diesem Thema, sprechen mit den Kindergärtnerinnen über die Symptome und das Leid. Sie haben davon gehört, dass Alkohol während der Schwangerschaft nicht gut ist, dass die Kinder vielleicht etwas kleiner und schwächer sind. Dass es aber zu schwersten Organschädigungen, Missbildungen und vor allem aber zu gravierenden kognitiven Einschränkungen, Entwicklungsverzögerungen und Verhaltensstörungen kommen kann, dass es es den Menschen oft nicht möglich ist ohne fremde Hilfe ihr Leben zu gestalten, dass Kriminalität und Sucht einen endlosen Zirkel bilden, war ihnen so nicht bewusst.

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Wir haben uns gemeinsam den Film eines Mädchens mit FAS angeschaut. Sie kommt in der Schule nicht zurecht, sie hat Sprachprobleme, kann die Uhr nicht lesen, Zahlen sind für sie nicht zugänglich. Sie ist sozial isoliert, kann keine Freundschaften schließen, wird ausgenutzt und schnell wird deutlich, auch in dem kleinen Kindergarten in Funimfundo gibt es einige Kinder die sicherlich unter den Folgen des Alkohol-konsums der Mutter leiden. Die Kindergärtnerinnen sind sichtlich berührt und wir erarbeiten gemeinsam Strategien wie wir die Eltern erreichen können.

AUFKLÄRUNG ist die einzige Chance diese Erkrankung zu bekämpfen.

Auch die Ergotherapeutin Regina nimmt an dem Training teil. Sie betreut die Schulen, Elternhäuser und Kindergärten in Stanford und geht gemeinsam mit Frau Wolter auf die speziellen Bedürfnisse dieser Kinder ein. Es ist unendlich wichtig diesen Kindern die Struktur im Alltag zu geben, zu der sie sich selber keinen Zugang haben. Sie brauchen in allen Tätigkeiten des täglichen Lebens Unterstützung. Sie sind verloren, im Chaos der vielfältigen Eindrücke die auf sie einwirken.

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Es ist ein großes Glück, dass auch Immanuel, der Medizinmann der Region, an unseren Seminaren teilnimmt. Immanuel ist der wichtigste Ansprechpartner der Menschen in den Townships Südafrikas wenn es um gesundheitsrelevante Fragen geht. Er ist ein wichtiger Vermittler zwischen den Kulturen und unterstützt uns in unserem Ansatz kulturelle Brücken zu schlagen zwischen den alten Traditionen der Bevölkerung und eine naturwissenschaftlich orientierten komplementären Medizinverständnis.

So lernen wir miteinander, voneinander und füreinander um die Gesundheit der Kinder zu verbessern. Sie brauchen unsere Fürsorge, unsere Unterstützung denn sie sind das schwächste, das verwundbarste Glied der Gesellschaft und zugleich ihr größtes Gut sie sind unsere Zukunft.
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